Harninkontinenz tritt nach einer Prostataoperation vergleichsweise häufig auf. Die Studien zeigen, dass ein großer Teil der Patienten in den ersten Wochen nach dem Eingriff unwillkürlichen Urinverlust erlebt. In vielen Fällen verbessert sich die Situation im Verlauf deutlich, das gilt aber leider nicht für alle Betroffenen: Das US-Forschungsteam vom Vanderbild University Medical Center (VUMC), hat in ihrer CEASAR-Studie (Comparative Effectiveness Analysis of Surgery and Radiation) gezeigt, das 14 bis 25 Prozent der Männer, selbst zehn Jahre nach der Prostata-OP von Harnverlust berichtet haben.
Der Beckenboden spielt dabei eine entscheidende Rolle, da er den äußeren Schließmuskel unterstützt und hilft, den Urinfluss zu kontrollieren. Gezieltes Beckenbodentraining kann die Muskulatur stärken und die Koordination verbessern. Ergänzend kommen häufig Hilfsmittel wie Harnröhreneinlagen zum Einsatz, um den Alltag sicherer zu gestalten. In bestimmten Situationen werden auch temporäre Katheter oder medikamentöse Maßnahmen eingesetzt. Beckenbodentraining versteht sich dabei als unterstützender Bestandteil eines ganzheitlichen Umgangs mit der Inkontinenz nach der Operation.